Werner Schulz (1950-2022)
B?rgerrechtler

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1950 in Zwickau geboren, studierte Werner Schulz Lebensmitteltechnologie in Berlin. Kurz vor Abgabe der Dissertation verlor er seine wissenschaftliche Assistenzstelle, weil er gegen den Einmarsch der Roten Armee 1979 in Afghanistan ?ffentlich protestiert hatte. Es folgten Anstellungen als Mitarbeiter in der Recyclingwirtschaft sp?ter in der Kreishygieneinspektion Berlin-Lichtenberg.

Bereits die milit?rische Niederschlagung des Prager Fr?hlings im Jahr 1968 war f?r ihn ausl?sendes Moment, den Staat und seine Ideologie in Frage zu stellen. Schulz begab sich in oppositionelle Kreise und begann systematisch gegen das SED-Regime zu arbeiten. Er war 1982 Gr?ndungsmitglied des Pankower Friedenskreises, im Herbst 1989 schloss er sich dem Neuen Forum an und vertrat dieses auch einige Male am Zentralen Runden Tisch (ZRT). Die entscheidende Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 hat er in Leipzig miterlebt. Vom M?rz bis Oktober 1990 war Werner Schulz Mitglied der ersten frei gew?hlten Volkskammer der DDR und einer von drei Sprechern der Fraktion ?B?ndnis 90/Gr?ne?.

Nach der Wiedervereinigung trug er ma?geblich zum Zusammenschluss beider Parteien zu ?B?ndnis 90/Die Gr?nen? bei und geh?rte bis 2005 dem Deutschen Bundestag an. Im April 1998 kandidierte er in Leipzig als Oberb?rgermeister gegen Wolfgang Tiefensee. Von 2009 bis 2014 war Schulz Mitglied des Europ?ischen Parlaments.

Im Alter von 72 Jahren verstarb Werner Schulz am 9. November 2022 w?hrend einer Gedenkveranstaltung zum 9. November im Schloss Bellevue in Berlin.


Glossar
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