Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)

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Die Christlich-Demokratische Union Deutschlands (CDU) war eine Blockpartei in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), in der vor allem B?rger mit christlichen Glauben Mitglied waren.

Nachdem die Sowjetische Milit?radministration in Deutschland (SMAD) die Bildung und T?tigkeit von antifaschistisch-demokratischen Parteien zugelassen hatte, gr?ndete sich am 26. Juni 1945 in Berlin die CDU als b?rgerliche, christlich interkonfessionelle Partei. In der SBZ wurde die CDU, unter ma?geblicher Einflussnahme durch die Besatzungsbeh?rden, bereits kurze Zeit sp?ter Teil der ?Einheitsfront der antifaschistisch-demokratischen Parteien?. Zwar verstand sich die CDU als eigenst?ndige politische Kraft, die Blockpolitik schr?nkte die Handlungsfreiheit aber ein. Au?erdem standen die Parteien und der Block unter vollst?ndiger Kontrolle der SMAD. Zweimal veranlasste diese den R?cktritt der CDU-F?hrung. In der Folgezeit, unter den Parteivorsitzenden Otto Nuschke (1948-1957), August Bach (1958-1966) und Gerald G?tting (1966-1989), ordnete sich die Partei endg?ltig der Politik der SED unter. Auch organisatorisch wandelte sich die CDU nach SED-Vorbild gem?? dem Prinzip des ?demokratischen Zentralismus?. Die Willensbildung erfolgte streng hierarchisch von oben nach unten, die Mitglieder waren der Parteidisziplin unterworfen. Als Blockpartei war die CDU mitverantwortlich f?r das Funktionieren der SED-Diktatur.

W?hrend der Friedlichen Revolution l?ste sich die CDU aus der Gefolgschaft der SED. Unter dem neuen Parteivorsitzenden Lothar de Maizi?re, seit 1956 Parteimitglied, gelang es der Partei, auch unter Ausnutzung einer festen Mitglieder- und Organisationsstruktur, eine f?hrende Rolle unter den Oppositionsparteien zu behaupten. In Anlehnung an die namensgleiche konservative Regierungspartei in der Bundesrepublik vertrat die Ost-CDU nun ein marktwirtschaftliches Programm und bekannte sich zur schnellen Deutschen Einheit. Gemeinsam mit der Deutschen Sozialen Union (DSU) und dem Demokratischen Aufbruch (DA) bildete die Ost-CDU zur ersten freien Volkskammerwahl am 18. M?rz 1990 das, von der Bundesregierung unter Helmut Kohl massiv unterst?tzte Wahlb?ndnis ?Allianz f?r Deutschland?. Bei dessen ?berraschend klaren Wahlsieg erzielte allein die Ost-CDU einen Stimmenanteil von 40,8 %. Die von der Ost-CDU gef?hrte Koalitionsregierung unter Ministerpr?sident Lothar de Maizi?re schuf die Grundlagen f?r den Beitritt der DDR zur BRD und damit f?r den erfolgreichen Vollzug der Deutschen Einheit.

Im Juni 1990 hatte sich mit der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands (DBD) eine ehemalige Blockpartei der Ost-CDU angeschlossen, dem folgte der Demokratische Aufbruch (DA). Am 1. Oktober 1990 trat die erweiterte Ost-CDU der bundesdeutschen CDU bei.


Glossar
Literatur