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Donnerstag, den 08. September 2011

15 Jahre Museum im Stasi-Bunker: Festprogramm vom 9. bis 11. September 2011

Kategorie: Pressemitteilung

Seit fünfzehn Jahren ist das Museum im Stasi-Bunker in Machern regelmäßig geöffnet. Für das Bürgerkomitee Leipzig e.V. als Träger des Museums ein Grund zum Feiern: Vom 9. bis 11. September 2011 lädt der Verein zu einem Festprogramm ein. Es beginnt am Freitag mit einer Abendveranstaltung in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ und setzt sich am Wochenende mit dem Jubiläumsfest auf dem Gelände der früheren Ausweichführungsstelle der Leipziger Stasi-Zentrale in Machern sowie einer Veranstaltung in Wurzen fort.

 9. September 2011, 19.00 Uhr: „Faszination Bunker“ - Der Umgang mit authentischen Orten der Zeitgeschichte

in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, ehemaliger Stasi-Kinosaal, Dittrichring 24, 04109 Leipzig.

Bereits am Freitagabend diskutieren im ehemaligen Stasi-Kinosaal in der Leipziger Gedenkstätte der Sächsische Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Lutz Rathenow, der Geschäftsführer der Stiftung der Sächsischen Gedenkstätten, Siegfried Reiprich, und der Vorsitzende der Berliner Unterwelten e.V., Dietmar Arnold, unter dem Titel „Faszination Bunker“ über den Umgang mit authentischen Orten der Zeitgeschichte.

 10. September 2011 von 10.00 bis 16.00 Uhr: Festprogramm: Führungen und Ausstellungseröffnung

im Museum im Stasi-Bunker, Naherholungsgebiet Lübschützer Teiche Flurstück 439, 04827 Machern

Am Samstag werden ständig kostenlose Führungen durch das Museum im Stasi-Bunker angeboten. An diesem Tag können die Gäste außerdem 14.00 Uhr an der Ausstellungseröffnung des Museums teilnehmen. Zur Eröffnung sprechen Manfred Kolbe, Mitglied des Deutschen Bundestages, Manfred Schön, Sekretär des Kulturraums Leipziger Raum und Frank Lange, Bürgermeister der Gemeinde Machern sowie Tobias Hollitzer, Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker.

Die Ausstellung dokumentiert die zentral geregelten Ernstfallplanungen des MfS, welche letztendlich für alle Bezirke der DDR zutrafen, am Beispiel von Karl-Marx-Stadt. Für den so genannten Spannungs- und Mobilmachungsfall hatte Erich Mielke, der Minister für Staatssicherheit, 1967 die Direktive 1/67. Sie enthielt neben Anweisungen zum Bau von Ausweichführungsstellen auch Pläne zur Festnahme, Isolierung und Überwachung Andersdenkender.

 10. September 2011. 19.00 Uhr: Vom Aufbruch in der „Provinz“ – Die Friedliche Revolution in Wurzen

im Kulturhaus Schweizergarten, Blauer Saal, Schweizergarten Straße 2, 04808 Wurzen

Zum Abschluss des Tages lädt das Bürgerkomitee Leipzig e.V. und die Kreistag-Wurzen-Stiftung zu einer spannenden Diskussionsrunde mit damaligen Akteuren der Friedlichen Revolution und der Auflösung des MfS im Kreis Wurzen ein. Lutz Otto, Mitbegründer des Neuen Forums in Wurzen, Pfarrer Carlitz, Beteiligter bei der Auflösung der MfS-Kreisdienststelle Wurzen, Horst Kretzschmar, 1990 Bürgermeister in Machern und Tobias Hollitzer, stellv. Vorsitzender des Bürgerkomitees Leipzig e.V. tauschen sich über den Verlauf der Friedlichen Revolution im Kreis Wurzen aus.

Moderiert wird die Veranstaltung vom Vorsitzenden der Kreistag-Wurzen Stiftung und dem Wurzener Geschichts- und Altstadtverein, Dr. Jürgen Schmidt.

 11. September 2011, 10.00 bis 18.00 Uhr: Tag des offenen Denkmals: Führungen, Filme und Musik

im Museum im Stasi-Bunker , Naherholungsgebiet Lübschützer Teiche Flurstück 439, 04827 Machern

Am Sonntag, dem Tag des offenen Denkmals, öffnet das Museum von 10.00 bis 18.00 Uhr und bietet Führungen durch die unterirdische Anlage an. Darüber hinaus können sich die Besucher Filmdokumentationen zu den Ernstfallplanungen des MfS und den Bunkeranlagen der DDR ansehen. Für Imbiss und Getränke ist während des gesamten Festwochenendes gesorgt. Ausklang des Festprogramms wird ein Konzert mit der Band 2zuEins! sein. Von 16.00 bis 18.00 Uhr werden die beiden Leipziger Musiker das Publikum auf dem Außengelände der Bunkeranlage unterhalten.

Vom Bunker zum Bürgerkomitee: Ehemaliger Stasi-Bunker bei Machern heute Teil einer einmaligen Gedenkstättenkombination

Im Zuge der Friedlichen Revolution wurden nicht nur die zentralen Arbeitsstätten des DDR-Geheimdienstes besetzt und aufgelöst, sondern auch Objekte entdeckt, von denen bis dahin niemand etwas geahnt hatte. Für den Kriegsfall hielt das MfS geschützte Ausweichobjekte bereit, die unter großer Geheimhaltung in jedem der 15 Bezirke gebaut wurden. Im Dezember 1989, unmittelbar nach dem Ende des SED-Regimes in der DDR, wurde die AFüSt vom Pfarrer des Ortes Machern entdeckt. Die gerade erst gebildeten Bürgerkomitees aus Leipzig und Wurzen setzten sich frühzeitig für den Erhalt dieser Anlage als Gedenkstätte ein. 1996 - zum Tag des offenen Denkmals – wurde der Bunker dann erstmals als Museum geöffnet und kann seitdem regelmäßig besichtigt werden. Im September dieses Jahres wird der Verein das 15-jährige Jubiläum mit einem umfangreichen Festprogramm begehen.

Das Museum im Stasi-Bunker ist heute die einzige erhaltene Ausweichführungsstelle der Stasi mit fast vollständig erhaltener Originaleinrichtung und befindet sich in Trägerschaft des Bürgerkomitee Leipzig e.V. Der gemeinnützige Verein betreibt mit den Einrichtungen in Leipzig – der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ - und in Machern – dem Museum im Stasi-Bunker - eine bundesweit einmalige Gedenkstättenkombination aus ehemaliger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit und der dazugehörigen Ausweichführungsstelle. Beide Einrichtungen sind in ihrer Kombination einzigartige Zeitzeugnisse, die eine der wichtigsten Epochen der jüngeren deutschen Geschichte dokumentieren. Sie stehen exemplarisch für die Entwicklung im Osten Deutschlands und beleuchten diese anhand der Geschichte des Geheimdienstes der DDR.

 

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